Klinikbewertung durch Birgit Lange,
Leiterin der Parkinson-Regionalgruppe MOERS
AUGUSTAHOSPITAL ANHOLT, in 46419 Isselburg
eins der wenigen Krankenhäusern in Deutschland, die nach den Richtlinien der dPV (deutsche Parkinsonvereinigung) als PARKINSON-SPEZIALKLINIK zertifiziert sind.
DOCH WAS HEISST DAS NUN GENAU?
Um als Parkinson-Spezialklinik zertifiziert zu werden, bedarf es unter anderem spezieller diagnostischer und therapeutischer Angebote für Parkinson-Patienten.
WAS DAS GENAU BEDEUTET, habe ich mir dann persönlich angeschaut.
Am 23.10.19 wurde ich stationär zur Parkinson-Komplextherapie aufgenommen. Was sofort auffällt: Die Anmeldung ist zügig und freundlich. Eine Schwester holt mich ab, erklärt Wichtiges, hilft und begleitet mich bis auf mein Zimmer. (keine Wartezeit )
Ich fühle mich gleich gut aufgehoben. Und dieses Gefühl bleibt während des gesamten Aufenthaltes. Oberarzt und Parkinson-Department-Leiter, Dr. Marius Humpert nimmt sich viel Zeit, erklärt ausführlich und wirkt auf mich fachlich sehr kompetent. Ebenso das Team der Betreuung und Pflege.
Neben der medikamentösen Einstellung müssen auch die „aktivierenden Therapien“ (Logopädie, Ergo- und Physiotherapie…) auf den Patienten zugeschnitten werden.
Eine gründliche Anamnese also auch in diesen Bereichen. Angenehm überrascht haben mich die Fragen: Was möchten Sie hier erreichen? (Behandlungsziel) / Woran sollen wir mit Ihnen arbeiten?
Dadurch fühlte ich mich viel mehr mit einbezogen und hatte das Gefühl, meine Therapie aktiv mitzugestalten.
Ich bekam außerdem die Aufgabe, ein Schmerzprotokoll zu führen und meine Zeiten der Beweglichkeit tabellarisch festzuhalten.
Mein individuell erstellter Therapie-Plan deckte alle Bereiche ab und war zudem noch alltagstauglich. Denn damit die Komplexbehandlung auch nachhaltig ist, muss ich auch zu Hause trainieren können.
Beispielsweise wurde mit Bierdeckeln oder Bauklötzchen die Feinmotorik der Finger trainiert. Von Seiten der Ergo- und Physiotherapeuten gab es reichlich Vorschläge, wie ich an meiner Körperhaltung arbeiten kann.
Es wurden großräumige Bewegungen aus dem LSVT-BIG-Programm geübt, oder es wurde
LAUT ARTIKULIERT und an der ATEMTECHNIK gearbeitet.
Bewegungs- und Wirbelbad, sowie Fango standen auch auf meinem Behandlungsplan.
Für mich ein besonderes HIGHLIGHT war das Gangtraining auf dem Laufband. Dieses Gerät nutzt virtuelle Realität um beispielsweise Gang- und Gleichgewichtsbeeinträchtigungen zu verbessern. Das heißt, es werden auf einem großen Monitor virtuelle Welten dargestellt oder Grafiken direkt auf die Lauffläche projiziert, um das Gangmuster oder die Schrittlänge des Patienten zu korrigieren. Ich musste beispielsweise durch Gewichtsverlagerung Hindernissen ausweichen, auf dargestellten Trittsteinen gehen oder Objekte einsammeln.
Insgesamt betrachtet war es ein gelungener Klinikaufenthalt. Durch die 18 Tage habe ich wieder mehr Vertrauen in meine Beine, stehe wieder sicherer und bin medikamentös besser eingestellt.
Alles in allem kann ich das Augustahospital guten Gewissens weiterempfehlen.
LOB UND DANKE AN ALLE VERANTWORTLICHEN
Und liebe Grüße aus Moers, Birgit Lange